Ein großartiges und ereignisreiches Wochenende ist vorbei ist vorbei und ich möchte euch gerne davon berichten.

Zwei Tage vor dem Lauf (Freitag) – Abholung der Startunterlagen

Eine Woche vor dem Wettkampf erhielt ich die Startunterlagen per E-Mail mit wichtigen Informationen zum organisatorischen Ablauf. Die Spannung stieg: Es ging also am Freitag gegen Mittag zum ehemaligen Flughafen Tempelhof, auf dem eine Messe aufgebaut war und die Startnummernausgabe stattfand. Bei meiner Anreise fiel mir auf, dass bereits viele Teilnehmer die gleiche Idee hatten, die Unterlagen möglichst früh abzuholen.

An der ersten „Schleuse“ legte ich zur Identifikation als Läuferin den Startpass plus Personalausweis vor und ich erhielt ein Armband, welches bis zur Beendigung des Laufes tragen musste. Weiter ging es vorbei an Messeständen (diverse Sportartikelhersteller*innen, Werbende für andere Laufveranstaltungen usw.) zur eigentlichen Startnummernausgabe. Auch hier musste ich wieder den Startpass vorzeigen. Für die Zeitmessung wurde der ChampionChip von mika:timing verwendet, welcher hier dann kontrolliert wurde. Ich hatte mir bereits vor einigen Jahren den Chip gekauft. Ausleihen ist auch möglich – wer aber öfter an Läufen teilnimmt, kommt beim Kauf günstiger. Nachdem das erledigt war, holte ich mir das Finisher-Shirt, das ich aber tatsächlich erst anziehen wollte, wenn ich den Lauf auch geschafft habe. Um auch während des Laufes gut versorgt zu sein, besorgte ich mir an einem Stand ein paar Riegel – 21 km können lang werden.

Noch ein Tag bis zum Lauf (Samstag)

Am Samstag war dann die wichtigste Aufgabe: Essen!!! Nudeln zum frühen Abend – Energie für den nächsten Tag und rechtzeitig ins Bett.

Der Wettkampftag (Sonntag)

Um 6:00 Uhr war Aufstehen angesagt. Nach einem leichten Frühstück und letztem Check, ob ich irgendetwas vergessen habe, ging es dann mit dem ÖPNV zum Berliner Hauptbahnhof – ab dort weiter zu Fuß in Richtung Reichstag. Am Teilnehmerbereich angekommen: Wieder Eingangskontrolle (Armbandkontrolle). Noch über eine Stunde bis zum Start meiner „Welle“ (es wurde in drei „Wellen“ gestartet) – letzte Aufgabe, ein freies DIXI finden…gar nicht so einfach. Ich habe noch ca. eine halbe Stunde bis zu meinem Start und bewege mich jetzt langsam in meinen Startblock F. Einige Läufer sind bereits anwesend…Musik läuft…tolle Stimmung. Auch wenn es relativ kalt ist mit 6 Grad, sind die Bedingungen optimal: Kein Wind, kein Regen, die Sonne scheint zeitweise.

Jetzt sind es nur noch wenige Minuten – Der „Anheizer“ lässt die Läufer*innen nochmal gemeinsam die Arme nach oben nehmen und im Takt von links nach rechts bewegen. Ein tolles Bild… und ich mittendrin! Dann der Countdown… die letzten Sekunden… Start!

Es geht los: Als ich über die Zeitmatte laufe, aktiviere ich auf meiner Uhr die Zeitnahme. Ich komme gut weg – kein Stau. Zur Orientierung nutze ich die Ideallinie, die auf der Straße aufgezeichnet ist – „run the green line“. Da ich mich mehr oder weniger im „Tunnel“ befinde, rollen die ersten Kilometer schnell ab. Jeden Kilometer kontrolliere ich meine Zeit, da man sich schnell vom Läufer*innen-Feld anstecken lassen kann, viel zu schnell zu laufen. Ab Kilometer 6 habe ich jemanden gefunden, der in etwa mein gefühltes Tempo läuft. Bei ca. Km 10 kontrolliere ich wieder: 5 Minuten und 10 Sekunden/km… viel zu schnell… ich lasse ihn ziehen. Bis Kilometer 15 habe ich keine Probleme (vorbei an der Siegessäule, Schloss Charlottenburg, Kurfürstendamm, vorbei am KaDeWe, Potsdamer Str.) – kein Seitenstechen, keine Probleme in den Beinen. Aber jetzt kommt „der Mann mit dem Hammer“! Bei mir eher psychisch: Am Potsdamer Platz könnte man einfach links abbiegen und dann wäre das Ziel nicht mehr weit, aber NEIN: Es geht erstmal in Richtung Alexanderplatz… die Beine werden schwerer. Aber ich weiß, dass ich es schaffen kann… wieder Kontrolle der Kilometerzeiten… alles immer noch nach Plan. Beim Umlaufen des Gendarmenmarktes wird die Stimmung lauter… das Ziel kommt näher. Es wird Zeit, nochmal die letzten Kräfte zu mobilisieren. Endlich! Ich biege „Unter den Linden“ ein und links und rechts stehen dicht nebeneinander Massen an Leuten und feuern die Läufer*innen an, laute Musik ist zu hören. Ich versuche noch ein paar Plätze gut zu machen: Endspurt! Der letzte Kilometer ist dann Gänsehaut pur: Durch das Brandenburger Tor und dann ins Ziel… GESCHAFFT! Ich stoppe meine Uhr bei einer neuen Bestzeit. Ich habe mich um über 15 Minuten verbessert… Wahnsinn…mein tolles Gefühl! Ich muss ein wenig weinen, als ich meine Medaille erhalte.

Im Zielbereich gibt’s dann etwas zu essen und zu trinken und dann geht’s auch schon wieder nach Hause. Zu Hause angekommen, belohne ich mich mit einer warmen Dusche und entspanne den restlichen Abend.

Insgesamt eine großartige Erfahrung! Wer gern längere Strecken läuft, sollte so einen Wettkampf einfach mal ausprobieren.

Der nächste Halbmarathon ist bereits geplant: Am 14.05.2022 findet der engelhorn sports Halbmarathon in Mannheim statt… ich bin dabei!

Euer Mathias Boldt